Sie haben viele Möglichkeiten, Ihre Krankheit selbst zu kontrollieren und positiv zu beeinflussen, auch wenn COPD eine chronische Erkrankung ist und Sie ein Leben lang begleiten wird. Einige Optionen möchten wir Ihnen hier vorstellen.
Aufstehen
Das Aufstehen am Morgen ist für COPD-Patienten oft mit Anstrengung verbunden. Nehmen Sie sich noch im Bett Zeit für ein paar Streck- und Entspannungsübungen. Es kann hilfreich sein, noch im Bett atemwegserweiternde Medikamente anzuwenden.
Signale Ihres Körpers
Lernen Sie, die Signale Ihres Körpers wahrzunehmen und Ihren Tag entsprechend zu gestalten. An manchen Tagen werden Sie sich stark und leistungsfähig fühlen. Nutzen Sie solche Phasen für Erledigungen und Aktivitäten. An anderen Tagen fühlen Sie sich dagegen schwächer. Dann sollten Sie sich mehr Ruhe gönnen. Wichtig ist es, die körperlichen Grenzen zu respektieren. Vor besonderer Anstrengung hilft es, atemwegserweiternde Medikamente zu inhalieren. Sollten Sie trotzdem einmal außer Atem geraten, helfen Ihnen Lippenbremse und atemerleichternde Körperhaltungen. Dies gilt besonders, wenn Ihnen beim Sport einmal die Luft ausgehen sollte.
Ernährung umstellen
Für COPD-Patienten ist es wichtig, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren! Bei COPD steigt die Atemarbeit, da die Atmung erschwert ist. Wenn dem Körper Energie fehlt, baut er neben Fett auch Muskeln ab – unter anderem am Atemapparat (Zwerchfell) und das kann sowohl die Atemnot weiter verstärken als auch die allgemeine Belastbarkeit weiter verringern. Sowohl Über- als auch Untergewicht und vor allem eine zu geringe Muskelmasse wirken sich negativ auf die Belastbarkeit aus. Eine Ernährungsberatung kann helfen, Ihre Ess- und Trinkgewohnheiten auf Ihren veränderten Bedarf umzustellen.
Leichter Reisen
Auch mit einer COPD sind Reisen möglich. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung sollten Sie jedoch Ihre Reisen gut planen. Klären Sie mit Ihrem Arzt ab, ob Ihr Reiseziel mit Ihrem aktuellen Gesundheitszustand vereinbar ist. Ihr Arzt kann Ihnen auch die notwendigen Medikamente für die Reise verordnen. Generell sollten Sie sich in einem stabilen Zustand befinden.
- Nicht zu hoch hinaus: COPD-Patienten sollten nicht ins Hochgebirge. Mit zunehmender Höhe verringert sich der Sauerstoffgehalt in der Luft, was bei COPD-Patienten schneller zu Luftnot führen kann.
- Weniger ist mehr: Reduzieren Sie Ihr Gepäck, sodass Sie nicht unnötig schwer tragen. Nutzen Sie Trolleys oder einen Gepäcktransport.
- Bloß keinen Stress: Wählen Sie Urlaubsziel und -aktivitäten so, dass Sie Ihre Reise entspannt genießen können.
Flugreisen
Beim Fliegen gilt: Der bei zunehmender Höhe verminderte Sauerstoffgehalt der Luft kann bei COPD-Patienten zu Beschwerden führen. Besprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt, ob Sie flugtauglich sind. Gegebenenfalls wird Ihnen Ihr Arzt Sauerstoff für die Reise empfehlen oder Ihnen von einer derartigen Reise abraten. Klären Sie frühzeitig mit der Fluggesellschaft, ob eine Sauerstoffversorgung im Flugzeug gewährleistet wird. Außerdem benötigen Sie vielleicht eine Bescheinigung für Ihre Fluggesellschaft, um Ihre Notfallmedikamente mit in das Handgepäck nehmen zu können. Informieren Sie sich ausreichend früh (mindestens einen Monat vorab), um alles so regeln zu können, dass Sie Klarheit haben. Das wird helfen, an Bord ruhig zu sein und sich auf den Reiseort zu freuen.
Als COPD-Patient ist es wichtig, Risikofaktoren zu vermeiden. An vorderster Stelle steht dabei die Tabakentwöhnung. Gelingt es Ihnen mit dem Rauchen aufzuhören, dann können Sie von zahlreichen positiven Effekten profitieren:
- Verbesserung der Lungenfunktion
- Verbesserung der Sauerstoffaufnahmefähigkeit der Lunge
- Verringerung der Luftnot
- Abnahme des Hustens und der Verschleimung
- Geringere Verengung der Atemwege
- Abnahme der Überempfindlichkeit der Bronchien
- Weniger Infekte der Atemwege
- Verringerung der Anzahl der COPD-Verschlechterungsphasen (Exazerbationen)
- Niedrigeres Sterberisiko
Wie Sie anhand dieser Liste unschwer erkennen können, lohnt sich ein Rauchstopp in mehrfacher Hinsicht!
Zur Überwachung Ihres Krankheitsverlaufs ist es hilfreich, wenn Sie regelmäßig Ihre Lungenfunktion mit dem Peak-Flow-Meter messen und Ihre Symptome in einem entsprechendem/geeignetem Tagebuch festhalten. So können Sie Verschlechterungen schnell identifizieren. Suchen Sie Ihren behandelnden Arzt auf und besprechen Sie mit ihm das weitere Vorgehen.
Sie können einiges tun, um die Abwehrkräfte Ihres Körpers zu stärken und so einer Erkältung vorzubeugen. Beispielsweise sollten Sie den Kontakt zu Erkälteten und großen Menschenansammlungen insbesondere im Herbst und Winter, der typischen Erkältungszeit, meiden. Viel Bewegung an der frischen Luft, Saunagänge, wenig Stress und eine vitaminreiche Ernährung können zudem helfen, eine Erkältung zu minimieren. Positiv wirkt sich auch der Verzicht auf Nikotin und größere Mengen Alkohol sowie ein geregelter Tagesablauf aus. Jährliche Grippeschutzimpfungen leisten zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Infekten für Sie und Ihre Mitmenschen.