Sie haben viele Möglichkeiten, Ihre Krankheit selbst zu kontrollieren und positiv zu beeinflussen, auch wenn COPD eine chronische Erkrankung ist und Sie ein Leben lang begleiten wird. Einige Optionen möchten wir Ihnen hier vorstellen.

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Prof. Jens Schreiber aus Magdeburg erläutert, was COPD-Patienten für einen guten Umgang mit Ihrer Erkrankung tun können und welche Maßnahme in seinen Augen am meisten Gewicht hat.

Aufstehen

Das Aufstehen am Morgen ist für COPD-Patienten oft mit Anstrengung verbunden. Nehmen Sie sich noch im Bett Zeit für ein paar Streck- und Entspannungsübungen. Es kann hilfreich sein, noch im Bett atemwegserweiternde Medikamente anzuwenden.

Signale Ihres Körpers

Lernen Sie, die Signale Ihres Körpers wahr­zunehmen und Ihren Tag entsprechend zu gestalten. An manchen Tagen werden Sie sich stark und leistungs­fähig fühlen. Nutzen Sie solche Phasen für Erledig­ungen und Aktivi­täten. An anderen Tagen fühlen Sie sich dagegen schwächer. Dann sollten Sie sich mehr Ruhe gönnen. Wichtig ist es, die körperlichen Grenzen zu respektieren. Vor besonderer Anstrengung hilft es, atemwegs­erweiternde Medikamente zu inhalieren. Sollten Sie trotzdem einmal außer Atem geraten, helfen Ihnen Lippen­bremse und atem­erleichternde Körper­haltungen. Dies gilt besonders, wenn Ihnen beim Sport einmal die Luft ausgehen sollte.

Ernährung umstellen

Für COPD-Patienten ist es wichtig, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren! Bei COPD steigt die Atemarbeit, da die Atmung erschwert ist. Wenn dem Körper Energie fehlt, baut er neben Fett auch Muskeln ab – unter anderem am Atemapparat (Zwerchfell) und das kann sowohl die Atemnot weiter verstärken als auch die allgemeine Belastbarkeit weiter verringern. Sowohl Über- als auch Untergewicht und vor allem eine zu geringe Muskelmasse wirken sich negativ auf die Belastbarkeit aus. Eine Ernährungsberatung kann helfen, Ihre Ess- und Trinkgewohnheiten auf Ihren veränderten Bedarf umzustellen.

Leichter Reisen

Auch mit einer COPD sind Reisen möglich. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung sollten Sie jedoch Ihre Reisen gut planen. Klären Sie mit Ihrem Arzt ab, ob Ihr Reiseziel mit Ihrem aktuellen Gesundheitszustand vereinbar ist. Ihr Arzt kann Ihnen auch die notwendigen Medikamente für die Reise verordnen. Generell sollten Sie sich in einem stabilen Zustand befinden.

  • Nicht zu hoch hinaus: COPD-Patienten sollten nicht ins Hochgebirge. Mit zunehmender Höhe verringert sich der Sauerstoffgehalt in der Luft, was bei COPD-Patienten schneller zu Luftnot führen kann.
  • Weniger ist mehr: Reduzieren Sie Ihr Gepäck, sodass Sie nicht unnötig schwer tragen. Nutzen Sie Trolleys oder einen Gepäcktransport.
  • Bloß keinen Stress: Wählen Sie Urlaubsziel und -aktivitäten so, dass Sie Ihre Reise entspannt genießen können.

Flugreisen

Beim Fliegen gilt: Der bei zunehmender Höhe verminderte Sauerstoffgehalt der Luft kann bei COPD-Patienten zu Beschwerden führen. Besprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt, ob Sie flugtauglich sind. Gegebenenfalls wird Ihnen Ihr Arzt Sauerstoff für die Reise empfehlen oder Ihnen von einer derartigen Reise abraten. Klären Sie frühzeitig mit der Fluggesellschaft, ob eine Sauerstoffversorgung im Flugzeug gewährleistet wird. Außerdem benötigen Sie vielleicht eine Bescheinigung für Ihre Fluggesellschaft, um Ihre Notfallmedikamente mit in das Handgepäck nehmen zu können. Informieren Sie sich ausreichend früh (mindestens einen Monat vorab), um alles so regeln zu können, dass Sie Klarheit haben. Das wird helfen, an Bord ruhig zu sein und sich auf den Reiseort zu freuen.

Als COPD-Patient ist es wichtig, Risiko­faktoren zu vermeiden. An vorderster Stelle steht dabei die Tabak­entwöhnung. Gelingt es Ihnen mit dem Rauchen auf­zuhören, dann können Sie von zahlreichen positiven Effekten profitieren:

  • Verbesserung der Lungen­funktion
  • Verbesserung der Sauer­stoff­aufnahmefähigkeit der Lunge
  • Verringerung der Luftnot
  • Abnahme des Hustens und der Ver­schleimung
  • Gering­ere Ver­engung der Atemwege
  • Abnahme der Überempfindlichkeit der Bronchien
  • Weniger Infekte der Atemwege
  • Verring­erung der Anzahl der COPD-Verschlechterungs­phasen (Exazerbationen)
  • Niedrigeres Sterbe­risiko

Wie Sie anhand dieser Liste unschwer erkennen können, lohnt sich ein Rauchstopp in mehrfacher Hinsicht!

Zur Über­wachung Ihres Krankheits­verlaufs ist es hilf­reich, wenn Sie regel­mäßig Ihre Lungen­funktion mit dem Peak-Flow-Meter messen und Ihre Symptome in einem ent­sprechendem/geeignetem Tagebuch fest­halten. So können Sie Verschlecht­erungen schnell iden­tifizieren. Suchen Sie Ihren behandeln­den Arzt auf und besprechen Sie mit ihm das weitere Vorgehen.

Sie können einiges tun, um die Abwehr­kräfte Ihres Körpers zu stärken und so einer Erkältung vor­zu­beugen. Beispiel­sweise sollten Sie den Kontakt zu Erkälteten und großen Menschen­ansammlungen insbesondere im Herbst und Winter, der typischen Erkältungs­zeit, meiden. Viel Bewegung an der frischen Luft, Sauna­gänge, wenig Stress und eine vitamin­reiche Ernährung können zudem helfen, eine Erkältung zu minimieren. Positiv wirkt sich auch der Verzicht auf Nikotin und größere Mengen Alkohol sowie ein geregelter Tages­ablauf aus. Jährliche Grippeschutz­impfungen leisten zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Infekten für Sie und Ihre Mitmenschen.