Eine COPD entwickelt sich oft schleichend. Typisch ist dabei die schubweise Ver­schlechterung im Lauf der Jahre. Die Ent­wicklung hin zu einer systemischen Erkrankung ist möglich, das heißt nicht nur die Lunge, sondern der ganze Körper und oft auch die Psyche ist belastet.

Zu Beginn der Erkrankung sind die Symptome oftmals nicht eindeutig. Die meisten Betroffenen haben bei einer leichten COPD häufiger Husten mit Auswurf. Die Atem­wege sind anfangs nur wenig verengt, deshalb wird die Abnahme der Lungen­funktion kaum bemerkt. Im weiteren Verlauf können aber bei körper­licher Anstrengung zunehmend Probleme mit der Atmung auftreten.

Husten und Auswurf können sich ebenfalls verstärken. Insbesondere Raucher sollten frühzeitig einen Arzt aufsuchen, wenn sie die geschilderten Symptome bemerken, da Tabakrauch eine häufige Ursache für die Entwicklung einer COPD darstellt. Je eher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto besser lässt sich der Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Prof. Jens Schreiber aus Magdeburg beschreibt im Video den typischen Verlauf einer COPD-Erkrankung und was dabei im Körper geschieht.

Schreitet die Erkrankung weiter fort, führt die zunehmend stärkere Verengung der Atemwege zu immer stärkerer Atemnot. Leichte Alltagstätigkeiten wie Anziehen oder Waschen führen bei schwerer COPD bereits zu Atemnot. Diese kann dann sogar auch schon in Ruhe auftreten. Durch die zunehmende Atemnot trauen sich COPD-Patienten oftmals immer weniger zu und bewegen sich nicht genug. Der Körper wird weiter geschwächt und die Muskelmasse nimmt ab. Die Lebensqualität der Patienten wird stark beeinträchtigt, psychische Problemen wie Depressionen und Angst können folgen.

Exazerbationen = akute Verschlechterungen

Exazerbationen sind akute Verschlechterungen des Gesundheits­zustands. Man kann sich Exazerbationen wie einen Herz­infarkt für die Lunge vorstellen. Der dadurch entstandene Schaden im Lungen­gewebe ist irreversibel (nicht umkehrbar). Gerade weil der Schaden irreversibel ist, ist es wichtig Exazerbationen durch eine gute medikamentöse Therapie und geeignete Maßnahmen zur Selbstkontrolle möglichst zu verhindern.
Lesen Sie hier, wie Sie Exazerbationen möglichst vermeiden können.

Schweregrade der COPD – Wofür stehen die GOLD-Stadien?

Sie haben bestimmt im Gespräch mit Ihrem Arzt oder im Arzt­brief von COPD-GOLD I, II, III oder IV gehört oder gelesen. Damit wird der Schwere­grad der COPD eingeteilt, wobei GOLD IV die schwerste Stufe der Erkrankung darstellt. Die Einteilung des Schwere­grades erfolgt anhand der Lungen­funktion, die vom Arzt gemessen wird.

Sie müssen die Diagnose COPD allerdings nicht einfach hinnehmen – neben einer geeigneten medikamen­tösen Therapie gibt es weitere Maßnahmen, die den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen können. Um selbst Ihre jeweilige Verfassung im Auge zu behalten und beispielsweise Anzeichen einer Exazerbation zu bemerken, kann es hilfreich sein in einem Tage­buch Befinden und die tages­aktuellen Werte des Peak-Flow-Meters fest­zuhalten. Ziel für jeden Patienten sollte es sein, weitest­gehend stabil ohne weitere Verschlechterung zu bleiben.

Systemerkrankung mit Folgen

Eine COPD-Erkrankung stellt für den ganzen Körper eine Belastung dar, sodass Folge­erkrankungen nicht ungewöhnlich sind. Dabei ist jedoch nicht geklärt, ob es sich dabei um eine direkte Folge der COPD handelt oder ob andere Faktoren wie beispiels­weise der Zigaretten­rauch weitere Erkrankungen bedingt. Zu häufigen Folge- oder Begleit­erkrankungen einer COPD zählen:

  • Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Blut­hochdruck, koronare Herz­krankheit und Herz­insuffizienz
  • Diabetes mellitus
  • Osteoporose
  • Gewichts­verlust
  • Depression
  • Tumor­leiden wie Lungen­krebs

Meist beeinflussen sich diese gegenseitig und schwächen den Körper weiter. Es ist wichtig, dass alle Erkrankungen diagnostiziert und behandelt werden, damit sich wiederum ein positiver Effekt auf die anderen Krankheiten zeigen kann. Kardio­vaskuläre Erkrankungen beispiels­weise können durch eine ent­sprechende COPD-Therapie, die die Verengung und Über­blähung der Lunge mindert, gelindert werden.