Eine COPD entwickelt sich oft schleichend. Typisch ist dabei die schubweise Verschlechterung im Lauf der Jahre. Die Entwicklung hin zu einer systemischen Erkrankung ist möglich, das heißt nicht nur die Lunge, sondern der ganze Körper und oft auch die Psyche ist belastet.
Zu Beginn der Erkrankung sind die Symptome oftmals nicht eindeutig. Die meisten Betroffenen haben bei einer leichten COPD häufiger Husten mit Auswurf. Die Atemwege sind anfangs nur wenig verengt, deshalb wird die Abnahme der Lungenfunktion kaum bemerkt. Im weiteren Verlauf können aber bei körperlicher Anstrengung zunehmend Probleme mit der Atmung auftreten.
Husten und Auswurf können sich ebenfalls verstärken. Insbesondere Raucher sollten frühzeitig einen Arzt aufsuchen, wenn sie die geschilderten Symptome bemerken, da Tabakrauch eine häufige Ursache für die Entwicklung einer COPD darstellt. Je eher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto besser lässt sich der Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.
Schreitet die Erkrankung weiter fort, führt die zunehmend stärkere Verengung der Atemwege zu immer stärkerer Atemnot. Leichte Alltagstätigkeiten wie Anziehen oder Waschen führen bei schwerer COPD bereits zu Atemnot. Diese kann dann sogar auch schon in Ruhe auftreten. Durch die zunehmende Atemnot trauen sich COPD-Patienten oftmals immer weniger zu und bewegen sich nicht genug. Der Körper wird weiter geschwächt und die Muskelmasse nimmt ab. Die Lebensqualität der Patienten wird stark beeinträchtigt, psychische Problemen wie Depressionen und Angst können folgen.
Exazerbationen = akute Verschlechterungen
Exazerbationen sind akute Verschlechterungen des Gesundheitszustands. Man kann sich Exazerbationen wie einen Herzinfarkt für die Lunge vorstellen. Der dadurch entstandene Schaden im Lungengewebe ist irreversibel (nicht umkehrbar). Gerade weil der Schaden irreversibel ist, ist es wichtig Exazerbationen durch eine gute medikamentöse Therapie und geeignete Maßnahmen zur Selbstkontrolle möglichst zu verhindern.
Lesen Sie hier, wie Sie Exazerbationen möglichst vermeiden können.
Schweregrade der COPD – Wofür stehen die GOLD-Stadien?
Sie haben bestimmt im Gespräch mit Ihrem Arzt oder im Arztbrief von COPD-GOLD I, II, III oder IV gehört oder gelesen. Damit wird der Schweregrad der COPD eingeteilt, wobei GOLD IV die schwerste Stufe der Erkrankung darstellt. Die Einteilung des Schweregrades erfolgt anhand der Lungenfunktion, die vom Arzt gemessen wird.
Sie müssen die Diagnose COPD allerdings nicht einfach hinnehmen – neben einer geeigneten medikamentösen Therapie gibt es weitere Maßnahmen, die den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen können. Um selbst Ihre jeweilige Verfassung im Auge zu behalten und beispielsweise Anzeichen einer Exazerbation zu bemerken, kann es hilfreich sein in einem Tagebuch Befinden und die tagesaktuellen Werte des Peak-Flow-Meters festzuhalten. Ziel für jeden Patienten sollte es sein, weitestgehend stabil ohne weitere Verschlechterung zu bleiben.
Systemerkrankung mit Folgen
Eine COPD-Erkrankung stellt für den ganzen Körper eine Belastung dar, sodass Folgeerkrankungen nicht ungewöhnlich sind. Dabei ist jedoch nicht geklärt, ob es sich dabei um eine direkte Folge der COPD handelt oder ob andere Faktoren wie beispielsweise der Zigarettenrauch weitere Erkrankungen bedingt. Zu häufigen Folge- oder Begleiterkrankungen einer COPD zählen:
- Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit und Herzinsuffizienz
- Diabetes mellitus
- Osteoporose
- Gewichtsverlust
- Depression
- Tumorleiden wie Lungenkrebs
Meist beeinflussen sich diese gegenseitig und schwächen den Körper weiter. Es ist wichtig, dass alle Erkrankungen diagnostiziert und behandelt werden, damit sich wiederum ein positiver Effekt auf die anderen Krankheiten zeigen kann. Kardiovaskuläre Erkrankungen beispielsweise können durch eine entsprechende COPD-Therapie, die die Verengung und Überblähung der Lunge mindert, gelindert werden.